80. Trubschachenwoche vom 5. bis 10. Oktober / Trubschachentage am 6. und 7. Oktober Was werden will.
Mit Christoph Hueck, Gerda Salis Gross, Tomaš Zdražil, Martin Niedermann, Dominik Rentsch
Workshops: Spielen, Tonen, Formenzeichnen, Waldpädagogik, Schnurpfen, Geschichten bilden, Tanzen, Malen.
Es braucht Eigenständigkeit und Mut zum Mass, um Räume zu kreieren, wenn
draussen Lärm und Hektik herrschen.
Wie tut es Kindern und Jugendlichen wohl, wenn in vertieftem Spiel und
Tätigsein sich ein Hauch von Ewigkeit ausbreitet. Dann wird aus dem Vollen
geschöpft.
Realitätsfern? Träumerei?
Nein, diese Kräfte schlummern.
Junge Menschen brauchen den Aufbau innerer Stärke, um mündige und
verantwortungsvolle Menschen werden zu können.
Was für die Kinder und Jugendlichen eine Basis schafft, gilt gleichermassen für
uns Erwachsene, die sie begleiten. Auch wir brauchen den Freiraum, die Lücke,
die Leere, in welcher Neues entstehen kann. Wir haben nicht einfach die
Antworten, keine pädagogischen Rezeptbücher. Wir sind stetig Lernende, aus
dem Moment heraus Gestaltende.
Die Fortbildungswoche in Trubschachen lädt ein zum Eintauchen, Besinnen und
Neuschöpfen für pädagogisch und sozial tätige Menschen.
Die Kurse regen an, selbst vertieft tätig zu sein, um wie die Kinder Innenstärke
zu bilden und mit Mut verantwortungsvoll zu gestalten und da zu sein.
Die Anmeldung ist hier bald möglich.
In der Trubschachenwoche wird das Eisen geschmiedet,
solange es heiss ist,
beginnt man Perspektiven zu gestalten und
das Messer geschickt zu handhaben.
Man lernt durchs Leben zu tanzen und
im Sturm aufrecht zu stehen,
auf Bäume, Steine und Pflanzen zu lauschen,
den Rhythmus des Lebens zu erkennen.
Quellen der Kraft und der Gesundheit werden erforscht.
Man macht Theater und kann fortan auf weichen Kissen sitzen,
Wurzeln schlagen im Himmel und im Dunkeln,
sich nach den Sternen sehnen und
das Sein an der Schwelle aushalten.
Ein Impuls aus geistigem Strom hat zur Gründung der FPV
und damit zur Trubschachenwoche geführt und man meint,
davon etwas zu spüren während dieser Tagung,
so wie auch die Schwelle spürbar ist…
Die 79. Tagung geht zu Ende.
Für einige ist es die erste, für andere die zwanzigste,
die siebenunddreissigste oder …
Jede und jeder hat seine eigene
kürzere oder längere Trubschachenchronik.
Man hat über die Jahre Impulse bekommen
für die Schulstube, den Kindergarten, die Familie,
das Lehrerzimmer, die Arbeit, seinen Lebenszusammenhang.
Mit Hingabe haben wir immer wieder
unsere Anschmiegsamkeit trainiert,
das Wie, das Was, das Warum bedacht.
Jedes Mal sind wir ein bisschen mehr aufgewacht.
Heute, am Ende dieser wiederum intensiven Tagung,
sind wir kraftvoll erschöpft,
und dennoch in die Kraft gekommen
und haben gelernt, wie wir
in der Kraft bleiben, mit den Kindern und mit uns selbst.
Trubschachen, 11. Oktober 2024
Ruth Bigler
Morgen geht’s los. Meine erste Fortbildung in Trubschachen. Beim Packen meines Rucksackes war ich – zugegeben – etwas nervös und skeptisch: Was wird mich in dieser Woche erwarten? Welchen Menschen und Ideologien werde ich begegnen? Wird mir das Ganze entsprechen? Werde ich auf Kraftquellen stossen und auftanken können? Werde ich womöglich sogar finden wonach ich suche?
Ich betrete das Schulhaus in Trubschachen. Es herrscht reges Gewusel. Spannende Menschen wandern durch die Gänge. Auch ein paar Altbekannte – ach, wie schön. Auf dem Stuhl sitzend, warte ich interessiert auf den Auftakt. Schon nach wenigen Worten bin ich ergriffen und berührt. Und das war in dieser Woche bei Weitem nicht das letzte Mal!
Hier finden meine Wurzeln Nahrung. Für eine Woche schwimme ich in ‘meinem’ Wasser. Ich fühle mich pudelwohl und habe alles, was ich brauche: Und das ist im Grunde (gar nicht so viel): lauschen, musizieren, tanzen, beobachten, nachdenken, gemeinsam essen und austauschen, weinen, lachen, schweigen und einfach sein.
Müde, aber kraftvoll trete ich meine Heimreise an. Ich bin beeindruckt, mit welch grossem Engagement diese Woche gestaltet und durchgeführt wurde. Und nicht zuletzt bin ich dankbar, dass ich Teil dieser schöpferischen Gemeinschaft und kraftspendenden Woche und sein durfte. Bis bald – so Gott will!
Julia Wenk